Januar-Tristesse

Ja, es ist nicht alles schlecht, natürlich nicht. Und im kleinen, überdurchschnittlichen heilen O-Town-Kosmos sowieso fast nie wirklich. Aber so ein bisschen Besorgnis liegt selbst hier über vielem. Selten ging es in Gesprächen so oft um »Was soll man denn nur wählen« oder »Wie soll das denn nur weitergehen«. Ja, die Zeiten sind so, dass man ganz froh ist, wenn das Wetter sich von seiner grauen Seite zeigt und man entweder einfach scheuklappig seinen Stiefel wegarbeitet oder sich zu Hause in die mit Weihnachtsplätzchenkrümeln gepolsterte Sofaecke zurückziehen und so etwas wie »Blutiger Januar« weglesen kann (Glasgow in den 70ern macht sehr dankbar), am Deckchen für künftige Generationen strickt und dabei »Interpretationssache« hört oder versucht, sich bis März durchzunickern. Ein Trost aber bleibt: Es mögen mitunter bleigraue Tage sein, aber der nächtliche Sternenhimmel über 22605 ist eine wahre Freude (falls man ihn dann mal sieht). Und vieles – banal, aber wahr – ist beim Anblick eines tatsächlich rötlichen Mars oder eines strahlenden Jupiter eben auch nicht mehr ganz so gravierend wie beim Blick auf Spiegel-Online. Also: wach bleiben!